Letztes Update: 8. Juni 2021
Schönes, gepflegtes Haar ist kein Hexenwerk. Egal ob man von Mutter Natur mit einer wallenden Mähne gesegnet wurde oder sich von Kindesbeinen an mit feinen, faden Strähnen herumschlägt, jeder kann schönes, gepflegtes Haar haben. Aber man sollte seine Erwartungen anpassen. Kein Shampoo der Welt kann den Haartyp komplett verwandeln.
Es gilt, die richtige Pflege für die eigenen Bedürfnisse zu finden und das beste aus seinem Typ zu machen. Der häufigste Fehler im Umgang mit Haaren ist Unachtsamkeit. Haare sind sehr empfindlich und so wie man seine Haut pflegt und schützt und nicht an ihr kratzt und rubbelt, so sollte man mit seinem Haar umgehen.
Aggressive Produkte und ständiges Hitzestyling helfen vielleicht kurzzeitig den gewünschten Effekt zu erzielen, aber was Haare angeht, sollte man langfristig denken. Denn wenn das Haar erst einmal stumpf und kaputt ist, dann hilft nur der Gang zum Friseur. Damit es gar nicht erst soweit kommt, gilt es einige einfache Regeln zu beachten. So kann sich jeder oben herum wohl fühlen und sich jeden Tag an glänzenden Haaren und einer entspannten Kopfhaut erfreuen.
Haarprodukte im Vergleich:
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Die Basis der Haarpflege: Das tägliche Haare waschen
Wer denkt, für täglich schönes Haar reiche es, den Kopf unter die Dusche zu stecken und zu shampoonieren, der irrt. Beim Waschen und Pflegen gibt es einiges zu beachten, damit das Haar immer geschmeidig, gesund und glänzend aussieht. So wie man seine Haut pflegt und schützt, sollte man auch mit den Haaren pfleglich und sanft umgehen.
Haare sind, ähnlich wie die Haut, von einer äußeren Schuppenschicht umgeben. Um diese nicht zu sehr zu stressen, sollte ein zu häufiges Waschen vermieden werden. Jeden zweiten Tag die Haare waschen, reicht normalerweise. Am zweiten Tag ist das Haar außerdem etwas griffiger und eignet sich so besonders für Zopf- und Flechtfrisuren. So kann man seinem Haar eine Pause gönnen und gleichzeitig schick und stylish aussehen, indem man die natürliche Textur des einen Tag alten Haares ausnutzt.
Bevor man mit dem Waschen beginnt, sollte man darauf achten, die Wassertemperatur nicht zu hoch einzustellen. Es ist besser, wenn Haare nicht mit zu heißem Wasser gewaschen werden. Etwas kälteres Wasser schont die Haarstruktur und sorgt für Glanz. Auch die Kopfhaut wird dadurch erfrischt und fühlt sich wohler an.
Die Haare sollten vor dem Waschen entwirrt und gekämmt werden, denn wenn man sie in nassem Zustand entwirren muss, macht man sie kaputt. Das Haar ist dann etwas aufgeweicht und extra empfindlich. Vor dem Waschen kann man auch die Spitzen etwas pflegen, indem man zum Beispiel ein Haaröl einarbeitet. Die Haarspitzen sind generell der trockenste und strapazierteste Teil des Haares und etwas Haaröl kann die Entwicklung von Spliss wesentlich reduzieren.
Shampoo und Spülung: Schönes und gepflegtes Haar durch gute Produkte
Milde Waschsubstanzen und Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen sind vorzuziehen. Wer kann, der sollte sich von seinem Friseur oder seiner Friseurin beraten lassen. In den Salons gibt es gute und professionelle Produkte mit hochwertigen Inhaltsstoffen, die wirklich einen Unterschied machen. Teurer ist nicht immer besser, aber wer ein gutes Shampoo möchte, der sollte sich bewusst sein, das gute Inhaltsstoffe auch mehr kosten.
Außerdem sind die Salon-Produkte oft besonders ergiebig, so dass man länger etwas davon hat, als von dem 2 Euro-Shampoo aus dem Supermarkt. Es ist wichtig, sich darüber klar zu sein, dass Shampoo hauptsächlich dazu da ist, das Fett aus den Haaren zu entfernen. Daher sollte man das Shampoo nicht lang und breit in den Längen verteilen, sondern eher am Haaransatz einmassieren.
Man nimmt eine walnussgroße Menge Shampoo in die Handflächen und verteilt sie mit den Fingerspitzen auf der Kopfhaut. Eine kleine Massage kann man sich dabei auch gönnen und sich dabei ruhig einige Minuten Zeit nehmen.
Nach dem ausgiebigen Shampoonieren sollte das Haar gründlich und nicht zu heiß ausgewaschen werden. Mit lauwarmem Wasser so lange ausspülen, bis keine Rückstände mehr in den Haaren sind und das Wasser klar bleibt und nicht mehr schäumt. Ist alles gut ausgewaschen, dann quietscht das Haar leicht, wenn man mit den Fingen hindurchfährt.
Eine Spülung nach dem Waschen macht das Haar leichter kämmbar und gibt je nach Produkt Struktur, Glanz und Schutz. Auch beim Auswaschen einer Spülung ist es wichtig, gründlich zu sein.
Entspannung für empfindliche Kopfhaut
Bei empfindlicher Kopfhaut gilt bei Pflegeprodukten, weniger ist mehr. Egal ob die Kopfhaut wegen Umwelteinflüssen, Hitzestyling oder hormonalen Veränderungen gestresst ist, sind natürliche Inhaltsstoffe und Stylingprodukte ohne Silikone, Duftstoffe und Alkohol zu empfehlen. Wer das Gefühl hat, die Kopfhaut jucke zu sehr und es könne sich um eine allergische Reaktion handeln, der muss das beim Hautarzt abklären.
Paradoxerweise sind oft pflanzliche Inhaltsstoffe wie Ringelblume allergen und es gilt individuell herauszufinden, worauf die Haut gut oder schlecht reagiert. Eine Kopfmassage vor dem Haare waschen ist immer eine gute Idee und es gibt viele gute und natürliche Aroma- Öle auf dem Markt, die wohltun und die Kopfhaut entspannen. Auch nach der Wäsche kann man die Durchblutung der Kopfhaut und ein gesünderes Haarwachstum fördern. Einfach den Kopf nach unten beugen und den Scheitel massieren.
Wer seiner Kopfhaut etwas besonders Gutes tun möchte, der gönnt ihr eine Ölkur über Nacht. Ölkuren, zum Beispiel mit Olivenöl, können sogar Haarausfall abschwächen. Ein- oder zweimal in der Woche einfach einige Tropfen Olivenöl auf der Kopfhaut verteilen, einmassieren und über Nacht einwirken lassen. Mit einer Duschhaube auf dem Kopf kann man sein Kissen vor dem Öl schützen. Am Morgen die Haare wie gewohnt waschen und sich an entspannter Kopfhaut und weichen Haaren erfreuen.
Haarkuren: Nie länger als angegeben im Haar lassen
Normale Haarkuren sollten nicht länger als angeben im Haar verbleiben. Wer denkt, je länger, desto besser, der irrt. Mit wenigen Ausnahmen sollte eine Kur niemals über Nacht in den Haaren bleiben. Im Gegensatz zur gebräuchlichen Annahme, das Haar würde sich dann so richtig schön satt trinken, ruiniert es die natürliche Feuchtigkeitsbalance des Haares. Normale Kuren bleiben nach der Haarwäsche zehn Minuten im Haar. Auch wenn man sie vor der Wäsche anwendet, zum Beispiel bei sehr strapaziertem Haar, reichen zehn Minuten generell aus.
Egal ob Kur oder Spülung, Wärmeeinwirkung fördert den Prozess. Wer also sein Haar mit Alu- oder Frischhaltefolie bedeckt, der bekommt ein besseres Ergebnis und die Pflegestoffe dringen tiefer ins Haar ein.
Hochwertige und saubere Kämme und Bürsten für frischeres Haar
Oft vergessen werden die Werkzeuge, die mit dem Haar in Kontakt kommen. Der rostige Plastikkamm und die alte, mit Rückständen verklebte Bürste gehören in den Müll, nicht ins Haar. Wer sein Haar gesund und glänzend erhalten will, der muss in gutes Werkzeug investieren. An erster Stelle steht dabei eine gute Bürste, je nach Vorliebe eine Rundbürste oder breite Bürste.
Naturborsten, etwa vom Wildschwein, helfen statische Aufladung, Ziepen und Haarschäden zu verhindern und das Haar sanft zu entwirren und in Form zu bringen. Alle zwei Wochen sollten Bürsten und Kämme von Rückständen von Pflegeprodukten gereinigt werden. Auch das überschüssige Fett von der Kopfhaut gelangt mit ungepflegten Bürsten beim Kämmen wieder ins Haar, so dass es wesentlich schneller wieder fettig ist. Einfach das Haarwerkzeug mit etwas Shampoo auswaschen und trocknen lassen. Mit frischen und gepflegten Bürsten und Kämmen bleibt frisch gewaschenes Haar länger schön und gepflegt.
Besonders Schutzbedürftig: Haarbruch durch Reibung
Man möchte es kaum glauben, aber Haare reagieren sehr empfindlich auf Reibung. Sogar die Reibung des Haares mit den Schultern kann für sehr feines Haar zu viel sein und es möchte nicht über Schulterlänge hinaus wachsen, beziehungsweise wird sehr dünn und spröde. Daran sind die Haarspitzen schuld, die dann immer auf gleicher Höhe brechen, wenn die trockeneren Längen nicht intensiv genährt und gepflegt werden. Um das Haar vor zu viel Reibung auf den Schultern zu bewahren, kann man es zum Beispiel hochstecken.
Das gleiche passiert mit Zopfgummis und Kragen und Schals. Die Reibung und der Druck, besonders von synthetischen Stoffen oder Metallteilen, schädigen das Haar und führen zu Haarbruch. Daher sollte man darauf achten, dass Zopfgummis keine Metallteile enthalten. Ein besonders dicker und weicher Zopfgummi verhindert, dass die Haare verknoten, an der Knickstelle brechen oder sogar hängen bleiben und ausgerissen werden.
Die Reibung von Schal oder Kragen ist schon weniger einfach zu vermeiden. Pflegeprodukte, etwa eine stärkende Leave-In Lotion an der betroffenen Haarpartie auftragen, kann helfen Haarbruch zu reduzieren.
Haarpflege: Besser ohne Silikon
Silikon ist ein elastischer, kälte- und hitzebeständiger Kunststoff, aus Silizium- und Sauerstoffatomen, der seit den 80ern in Haarpflegeprodukten verwendet wird. Das Silikon soll sich um das Haar, beziehungsweise an seine schwachen Stellen, legen und es stärken. Heutzutage enthalten mehr als die Hälfte aller Shampoos und fast alle Spülungen Silikon.
Doch seit einiger Zeit stehen silikonhaltige Shampoos, Spülungen oder Kuren in der Kritik. Das geschwächte Haar wird zwar repariert, das Silikon gleicht Unebenheiten aus und das Haar wirkt auf den ersten Blick gesund und glänzend. Auf die Dauer führen Silikone allerdings zu juckender und ungesunder Kopfhaut, vermehrte Schuppenbildung, ständig fettiges Haar durch vermehrte Talgproduktion.
Vor dem Styling: Hitzeschutzprodukte verwenden
Das Gesündeste was man seinem Haar bieten kann, ist es natürlich an der Luft trocknen zu lassen. Doch manchmal möchte und kann man auf das Föhnen und Hitzestylen nicht verzichten. Wichtig ist es auch hier, mit guten Werkzeugen zu arbeiten, um böse Überraschungen zu verhindern. Egal ob Haartrockner, Glätteisen oder Lockenstab, eine hochwertige Beschichtung, Ionenfunktion und gute Hitzeregulierung sind unverzichtbar um sein Haar beim Styling gesund zu erhalten.
Hitze ist immer schädlich, daher sollte sie nur in Maßen angewendet werden. Vor dem Hitzestyling ist es unabdingbar, einen Hitzeschutz in Form eines Sprays oder eines Fluids in das Haar zu geben. Außerdem sollte das Haar trocken sein, bevor es zum Beispiel geglättet wird. Wie bereits beschrieben, ist nasses Haar mit seiner aufgequollenen Schuppenschicht sehr viel empfindlicher als trockenes Haar.
Um sein Haar optimal zu schützen, muss man unbedingt vorher und nachher auf die richtige Pflege und einen sorgsamen Umgang achten. Pflegeprodukte mit Hitzeschutz bieten eine perfekte Grundlage und wenn man dann sanft mit den Haaren umgeht und auf eine angemessene Hitzeregulierung achtet, steht gesundem und schön gestyltem Haar nichts mehr im Wege.